06.06.2019
Drei von vier österreichischen Bauernhöfen sind von Green Care überzeugt
In Österreich etabliert sich Green Care immer mehr als wichtige Säule der bäuerlichen Bewirtschaftung. Das wird nicht nur durch die Zahlen der bereits 45 zertifizierten Green Care-Betriebe untermauert, auch das generelle Interesse der Bäuerinnen und Bauern, die Green Care für eine gute Idee halten und sich diese Form der Diversifizierung für ihren eigenen Betrieb vorstellen könnten, steigt zusehends, wie die repräsentative Umfrage zur jährlichen Agrarstudie vom März 2019 bei 800 heimischen Landwirtinnen und Landwirten zeigt. Diese wurde vom "market Institut", einem der führenden Marktforschungsinstitute Österreichs, durchgeführt.
"Die Zahlen sind das Ergebnis der intensiven Bewusstseinsbildung und der Angebotsentwicklung der vergangenen Jahre", resümiert Obmann des Vereins Green Care Österreich KDir. Ing. Robert Fitzthum. "Sie belegen, dass wir mit unserem Vorhaben Green Care - Wo Menschen aufblühen auf einem sehr guten Weg sind. Die Ergebnisse der jüngsten Befragung zeigen eindeutig, dass die heimischen Bäuerinnen und Bauern der sozialen Ausrichtung der Landwirtschaft durch Green Care-Angebote anhaltend positiv gegenüberstehen. Das bestärkt uns darin, unsere Strategie weiterzuverfolgen."
Knapp drei von vier Landwirten halten Green Care explizit für eine sehr gute Idee
70% der befragten Bäuerinnen und Bauern stehen dem Projekt, mit dem die Land- und Forstwirtschaft stärker in eine soziale Richtung geht, regionale Wertschöpfung erzeugt und Arbeitsplätze schafft oder sichert, "sehr positiv" (26%) oder "eher positiv" (44%) gegenüber. "Das ist eine Steigerung gegenüber der letzten Befragung im Jahr 2012", erläutert Geschäftsführerin des Vereins Green Care Österreich Mag. (FH) Nicole Prop.
Diversifizierung in der Landwirtschaft ist vielfach ein weiblich besetztes Thema, so auch bei Green Care. 72% der befragten Bäuerinnen halten die Ideen, auf ihrem Hof flexible Kinderbetreuungsangebote, wohnortnahe Betreuungsangebote für ältere Menschen oder Gesundheitsförderung (Auszeit) für sehr gut bzw. gut. Ein Zuspruch, der weiter steigt. "Green Care öffnet mit seinen vielfältigen Möglichkeiten zahlreichen Bäuerinnen, die bereits Ausbildungen in anderen Berufen - pädagogischer, sozialer Natur oder im Bereich der Gesundheitsförderung - haben, die Augen dafür, welche Chancen sich in der Kombination mit und für den Bauernhof damit bieten", so Prop. Diese Möglichkeiten sehen vor allem auch die jüngeren Bewirtschafter (73%) und befassen sich intensiv damit, abzuwägen, wie sich Green Care auf ihrem eigenen Betrieb verwirklichen ließe.
"Besonders überrascht hat uns auch das große Interesse von Vollerwerbslandwirten. Fast drei Viertel dieser befragten Berufsgruppe hat einen hohen persönlichen Zugang zu Green Care, ähnlich wie Nebenerwerbsbauern- und Bäuerinnen, die neben der Bewirtschaftung einen anderen Beruf ausüben, um den Hof erhalten zu können", zeigt Obmann des Vereins Green Care Österreich Fitzthum auf.
Affinität zu Kinderbetreuung und Gesundheitsförderung steigt
Green Care umfasst vier Bereiche - den Arbeits-, den Bildungs-, den Gesundheits- sowie den Lebensort Bauernhof -, für die es unterschiedliche Angebote gibt. Befragt nach den sinnvollsten Diversifizierungen belegen die aktuellen Umfragewerte eine Steigerung um sagenhafte 30 Prozentpunkte (!!) beim Green Care 'Auszeithof', der sich der Gesundheitsvorsorge (Stress, Burn-out-Prävention, etc.) durch individuelle Möglichkeiten auf den Bauernhöfen verschrieben hat. Das spricht besonders die Generation der unter 50-jährigen Betriebsführer/innen an. Die Affinität zu Angeboten für Kinder mit flexiblen oder atypischen Öffnungszeiten ist gegenüber 2012 um 15 Prozentpunkte auf nunmehr 68% gestiegen. Insbesondere jüngere Landwirte (bis 39 Jahre) können sich z.B. Kindergarten, Nachmittagsbetreuung oder Nachhilfe auf ihrem Hof vorstellen -. Gleiches zeigt sich bei der Generation 50+, die verstärkt zu Angeboten für ältere Menschen wie etwa dem neuesten Green Care-Produkt, dem Demenzbauernhof, tendiert. Dabei handelt es sich um eine Alltagsbetreuung von älteren Menschen, für die der mehrstündige Aufenthalt auf dem Bauernhof für das allgemeine Wohlbefinden und die Beziehungsfähigkeit förderlich ist und gleichzeitig eine Entlastung für die betreuenden Familienangehörigen bringt. "Es ist klar ersichtlich, dass präferiert wird, was eher der eigenen Lebenssituation entspricht", erläutert Prop abschließend.
Zu Green Care - Wo Menschen aufblühen
Green Care - Wo Menschen aufblühen macht land- und forstwirtschaftliche Betriebe zu Partnern der Sozial-, Gesundheits-, Bildungs- und Wirtschaftssysteme. Der Bauernhof wird in Kooperation mit Sozialträgern und Institutionen zum Arbeits-, Bildungs-, Gesundheits- und Lebensort und ermöglicht eine Vielzahl an Angeboten und Dienstleistungen für junge und ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, körperlichen und seelischen Belastungen. Im Mittelpunkt steht dabei die Interaktion zwischen Mensch, Tier und Natur. Durch dieses innovative soziale Angebot wird die Lebensmittel- und Umweltkompetenz der bäuerlichen Familienbetriebe um eine zukunftsweisende soziale Komponente erweitert. Für bäuerliche Unternehmerinnen und Unternehmer und für Sozialträger und Institutionen stellt Green Care neue Möglichkeiten der Angebotsdiversifizierung dar. Green Care - Wo Menschen aufblühen bildet eine ideale Brücke zwischen Land- und Forstwirtschaft und der Bevölkerung und stärkt somit den Zusammenhalt im ländlichen Raum. Der Verein Green Care Österreich bildet gemeinsam mit neun Landwirtschaftskammern das Kompetenznetzwerk für die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Green Care- Dienstleistungen auf aktiven bäuerlichen Familienbetrieben.
Unsere Kooperationspartner
Die Österreichische Hagelversicherung, Kelly Ges.m.b.H., Lagerhaus sowie die NÖM AG und MGN Milchgenossenschaft NÖ sind namhafte Kooperationspartner von Green Care Österreich, die bereit sind mit ihrer Unterstützung gesellschaftliche Verantwortung für den ländlichen Raum zu übernehmen.